Auch unter Microsoft Azure gibt es Standard-Limits. Warum? Bei Microsoft Azure handelt es sich um einen Cloud Service – und Cloud Services zeichnen sich unter anderem durch die Eigenschaft der Standardisierung aus. Für den Cloud Provider (in diesem Fall Microsoft) ist es nicht sinnvoll jedem Kunden das technische Maximum an Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Deshalb hat auch Microsoft sinnvolle Standard-Grenzwerte für Microsoft Azure definiert. So können Sie z.B. je Subscription maximal 6 SQL Server Datenbanken anlegen oder VMs mit insgesamt maximal 20 virtuellen Cores konfigurieren. Das sind Grenzwerte die bei aktiver Nutzung von Microsoft Azure recht schnell erreicht werden können. Microsoft bietet allerdings die Flexibilität diese Grenzwerte sehr schnell und einfach im Kundenauftrag zu erweitern. So sind durch entsprechende Erweiterung z.B. bis zu 150 SQL Server Datenbanken und bis zu 10.000 virtuelle Kerne je Subscription möglich. Das schöne ist, dass für diese Erweiterung keine Kosten anfallen – wie bei Microsoft Azure gewohnt entstehen die Kosten erst durch die tatsächliche Nutzung der Ressourcen. Folgende Liste zeigt eine Übersicht der Default Limits je Subscription:

(Quelle: https://docs.microsoft.com/en-us/azure/azure-subscription-service-limits – Vorsicht: bei Microsoft Azure Germany gelten andere Grenzwerte)

Aber wie lassen sich diese Default Limits erweitern? Ich zeige Ihnen in den folgenden Schritten am Beispiel der Kerne wie sich diese erweitern lassen. Für andere Ressourcen ist das Vorgehen vergleichbar.

Öffnen Sie zunächst das Azure Verwaltungsportal und rufen Sie dort den Punkt Hilfe und Support auf. Dies ist z.B. sehr einfach über die Suche möglich:

Starten Sie dort eine neue Supportanfrage:

Wählen Sie anschließend bei Problemtyp die Option Kontingente aus:

Anschließend müssen Sie noch Ihr Abonnement, den gewünschten Kontingenttyp (in meinem Beispiel Kerne) sowie den Supportplan auswählen:

Nach einem Klick auf Weiter wählen Sie im nächsten Schritt den Schweregrad aus. Da die Grenzwerte bekannt sind lässt sich die Erweiterung rechtzeitig planen – als Schweregrad ist hier typischerweise „C – Minimale Auswirkung“ angebracht. Ein sehr wichtiger Punkt ist in diesem zweiten Schritt die Auswahl des Bereitstellungsmodells. Welches Bereitstellungsmodell Sie hier wählen müssen hängt davon ab wie Sie Ihre Ressourcen unter Azure typischerweise bereitstellen (diese Auswahl besteht auch beim Bereitstellungsprozess z.B. einer neuen VM unter Azure). Ich werde hier die Option „Ressourcen-Manager“ wählen:

Auch im zweiten Schritt sind Standort und SKU-Familie auszuwählen und die neuen gewünschten Grenzwerte einzutragen:

Die Grenzwerte werden also je Standort je SKU konfiguriert. In meinem Beispiel wurden die Kerne zuvor bereits auf 80 erweitert (Default Limit ist hier 20). Als „NEW LIMIT“ sollte ein sinnvoller Wert gewählt werden.
Nach einem Klick auf Weiter gelangen Sie zu den Kontaktinformationen. Da es sich bei dem Erweitern von Limits um einen Standard-Prozess handelt welcher typischerweise keinen umfangreichen Dialog erfordert bietet sich die Kontaktmethode E-Mail an:

Nach einem Klick auf Erstellen wird Ihre Supportanfrage erstellt:

Das erweiterte Limit steht in kürzester Zeit zur Verfügung. Im Rahmen dieser Dokumentation wurde die Erweiterung in weniger als 5 Minuten durchgeführt.

Ich wünsche viel Erfolg bei der jetzt noch intensiveren Nutzung von Microsoft Azure!