Mit Projekt Honolulu stellt Microsoft eine grafische Verwaltungskonsole für den Web Browser zur Verfügung. Die Besonderheit bei Project Honolulu ist, dass der Webserver über welchen die Verwaltungskonsole bereitgestellt wird im jeweiligen Unternehmensnetzwerk läuft. Es ist also keine Internetkonnektivität und keine Cloud-Konnektivität erforderlich um die Windows Server Systeme über Project Honolulu zu verwalten. Natürlich kann der Webserver nach außen veröffentlicht werden wenn Sie in Ihrem Szenario auch von extern auf die Web-basierende Verwaltungskonsole zugreifen möchten.

Es gibt mehrere mögliche Deployment Varianten:

  • Installation auf einem Windows 10 Client: Project Honolulu kann direkt auf einem oder mehreren Windows 10 Clients installiert werden. In der Project Honolulu Web Konsole wird anschließend die Verbindung zu den Servern hergestellt welche verwaltet werden sollen.
  • Installation auf dem zu verwaltenden Windows Server: Project Honolulu kann auch direkt auf dem jeweiligen zu verwaltenden Server installiert werden.
  • Wir betrachten hier die dritte Variante: Installation von Project Honolulu auf einem Windows Server welcher als Gateway Server dient. Die weiteren Windows Server im Netzwerk können an diesem Gateway Server zur Verwaltung hinzugefügt werden. Für alle Netzwerke mit mehreren Servern ist dies das prädestinierte Szenario. Wie zuvor geschildert ist Project Honolulu allerdings auch in Single-Server Szenarien nutzbar.

 

Kompatibilität von Project Honolulu:

Die Project Honolulu Konsole mit dem zugehörigen Gateway Server kann installiert werden auf Rechnern mit: Windows 10 Pro/Enterprise, Windows Server 2016, Windows Server 2012 R2 und Windows Server 2012

Über Project Honolulu können Windows Server verwaltet werden mit: Windows Server 2016, Windows Server 2012 R2 und Windows Server 2012. Da für Project Honolulu spezielle PowerShell Features erforderlich sind muss auf Systemen mit Windows Server 2012 R2 bzw. Windows Server 2012 das Windows Management Framework (WMF) Version 5.0 oder neuer installiert sein (Download Link für WMF 5.1: https://www.microsoft.com/en-us/download/details.aspx?id=54616). Für die genannten Systeme können die Bereiche „Server Manager“ und „Failover Cluster Manager“ genutzt werden. Der „Hyper-Converged Cluster Manager“ ist aktuell nur für Systeme mit Windows Server semi-annual Channel nutzbar.

Zunächst müssen Sie Project Honolulu herunterladen: https://aka.ms/HonoluluDownload und auf den Windows Server kopieren welcher als Gateway Server konfiguriert werden soll. In dieser Anleitung erfolgt die Installation auf einem Windows Server 2016 mit grafischer Oberfläche (dazu später mehr).

Führen Sie anschließend die „HonoluluTechicalPreview1709-20016.msi“ bzw. die neuere heruntergeladene Version auf dem Server welchen Sie als Gateway Server konfigurieren möchten aus:

Auch für Project Honolulu gibt es License Terms – bestätigen Sie diese und klicken Sie auf „Next“:

Damit Project Honolulu „arbeiten“ kann müssen die Einstellungen für die trusted Hosts angepasst werden. Diese Option ist defaultmäßig aktiviert. Optional kann ein Desktop Shortcut erstellt werden.

Die Verwaltungswebseite benötigt eine Port und ein Zertifikat. Tragen Sie einen beliebigen Port ein welcher in Ihrer Umgebung genutzt werden kann. Es sollte unbedingt die Option „Use an SSL certificate installed on this computer“ gewählt werden – ein entsprechendes Zertifikat kann durch eine interne bzw. externe Zertifizierungsstelle bereitgestellt werden. Für Test-Deployments steht die Option „Generate a self-signed SSL certificate“ zur Verfügung. Bitte beachten Sie, dass dieses nach 60 Tagen abläuft. Wählen Sie Ihr Konfiguration und klicken Sie auf „Install“:

Project Honolulu wird installiert:

Klicken Sie nach Abschluss des Setups auf „Finish“:

Am Server wurde eine entsprechende Desktop-Verknüpfung erstellt. Versuchen Sie die Honolulu Konsole über einen Doppelklick zu starten:

Sie erhalten folgende Meldung:

Hier ist zu lesen, dass die Honolulu Web Console aktuell mit einem „modernen Browser“ wie Microsoft Edge oder Google Chrome genutzt werden kann. Mit dem Internet Explorer am Windows Server kann die Honolulu Web Konsole somit nicht aufgerufen werden. Jetzt kann ich mir schon das Feedback zu diesem Thema vorstellen. Es wird sicher Rückmeldungen folgender Art geben: „Was hat sich denn Microsoft da gedacht? Eine Server Verwaltungskonsole welche mit dem Browser in Windows Server nicht genutzt werden kann!?!“. Ich bin da allerdings ganz anderer Meinung! Ich lege schon seit vielen Jahren großen Wert darauf die GUI am Server möglichst wenig bzw. gar nicht zu nutzen. Wozu gibt es überhaupt einen Browser am Server? Wir können doch alle erforderlichen Aktivitäten am Client durchführen (inkl. Downloads) und das Ergebnis bei Bedarf auf den jeweiligen Server übertragen. Also bitte als Workaround für diese Meldung NICHT Google Crome auf dem Server installieren – das wäre der vollkommen falsche Ansatz! Die Lösung: Wir rufen das Honolulu Web Portal einfach von einem Windows 10 Client mit dem Edge Browser auf.

Durch Project Honolulu wird aus meiner Sicht die Windows Server Installationsvariante als Server Core sehr schnell an Bedeutung gewinnen! Warum sollen wir noch eine klassische GUI am Server installieren wenn die viel schlankere Server Core Variante durch Project Honolulu genauso einfach verwaltet werden kann wie ein Server mit vollständiger GUI? Ich werde in einem späteren Artikel auch noch die Installation von Project Honolulu auf einem Windows Server als Server Core Installation behandeln – mir ist allerdings bewusst, dass aktuell der Großteil der Windows Server Systeme im Markt mit GUI installiert ist und deshalb zunächst diese Anleitung für die Installation am grafischen Server. Der Honolulu Gateway Server ist übrigens so wie er hier installiert wurde jetzt schon in der Lage auch Server Core Systeme im Netzwerk zu verwalten.

Starten Sie auf einem Windows 10 Client den Edge Browser und rufen Sie dort die die Honolulu Konsole auf. In den vorherigen Schritten wurde Project Honolulu auf einem Server mit dem Computernamen „d01-srv03“ in der Domäne „msdemolab.de“ installiert. Als Port wurde bei der Installation Port 6515 eingegeben. Die Honolulu Konsole kann somit über „https://d01-srv03.msdemolab.de:6515“ aufgerufen werden:

Über „+ Add“ können weitere Server im Netzwerk hinzugefügt werden welche sich anschließend über die Honolulu Konsole verwalten lassen.

 

Über das Auswahlmenü am oberen Bildschirmrand kann zwischen „Server Manager“, „Failover Cluster Manager“ und „Hyper-Converged Cluster Manager gewechselt werden:

Das Ergebnis kann sich sehen lassen:

Mehr zur Administration über das Honolulu Web Portal in weiteren Artikeln.

Einen ausführlichen Microsoft Artikel zu Project Honolulu finden Sie unter: https://docs.microsoft.com/en-us/windows-server/manage/honolulu/honolulu